Frauen verschiedener Nationalitäten tauschen sich aus und werden kreativ
Am vergangenen Wochenende lud der 1. Vorsitzende des „Integrations- und Völkerverständigungsverein (IVV) e.V.“, Ismail Musa, in Kooperation mit der Stadt Alfeld (Leine) erneut zu einem in Workshop ins Leinebergland ein. Rund 12 Frauen unterschiedlicher Nationalitäten, von denen einige seit zwei Jahren, andere erst seit wenigen Monaten in der Stadt leben, kamen dieser Einladung nach.
In einer kurzen Vorstellungsrunde, moderiert von Kursleiterin Simone Mekki, wurde wiederholt der Wunsch geäußert, so schnell wie möglich die deutsche Sprache lernen zu wollen und sich so besser in die Gesellschaft integrieren zu können. Ferner zeigte sich bei den Teilnehmerinnen ein großes Streben nach Sicherheit.
Kommunikation heißt nicht perfekt zu sprechen
Mekki betonte, der Begriff der „Kommunikation“ dürfe nicht auf rein lautsprachliche Aspekte reduziert werden: Der Einsatz sowie die richtige Interpretation von Gestik und Mimik seien ebenso wichtig für eine gelungene Kommunikation. Dies wurde am Beispiel der „typisch deutschen“ Geste des Winkens einer Hand vor dem Gesicht deutlich, welches hierzulande allgemeinhin als „Du hast sie ja nicht mehr alle“ verstanden würde, von einer Teilnehmerin aus dem Sudan dagegen als ein „Ich will dich nicht sehen“ interpretiert worden sei. In lockerer Atmosphäre stellte daraufhin jede Teilnehmerin eine typische Geste und Mimik aus ihrem jeweiligen Herkunftsland vor, was in der Gruppe zu dem ein oder anderen Aha-Effekt führte.
„Integration bedeutet nicht Assimilation. Ängste bestehen auf beiden Seiten. Haben Sie den Mut, aufeinander zuzugehen, unter Einsatz von Sprache, Mimik, Gestik. Auch die Einheimischen hierzulande seien teilweise unsicher und müssten Schranken überwinden.“, so Mekki.
Erfahrungsgemäß ergeben sich ungezwungene, lockere Gespräche oftmals während des Ausübens anderer Tätigkeiten, wie z. B. dem kreativen Basteln. So entstand nebenbei wunderbarer Perlenschmuck und Steine, Gläser und Taschen wurden verziert. In dieser Zeit kamen auch spezifischere Frauenthemen zur Sprache, wie z. B. Besuche beim Frauenarzt oder das Benennen des weiblichen Körpers.
„Es geht auch fast ohne Übersetzer App“
Während des Workshops wurde überwiegend deutsch gesprochen. Für gelegentlich notwendige Übersetzungen standen eine Ukrainerin und eine Sudanesin, die auch fließend englisch sprachen, zur Verfügung. Smartphone-Apps zum Übersetzen fanden so gut wie keine Anwendung.
Was sagen die Teilnehmerinnen?
„Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Keinen Stress zu haben, einfach mal rauskommen und ein paar Stunden Abstand von den ganzen Sachen, die einen den ganzen Tag beschäftigen, zu bekommen.“ lautete das Fazit einer Teilnehmerin, das einstimmige Zustimmung erhielt.
Auch freuten sich einige über die Maltechniken aus anderen Ländern, die man sich bei den anderen Teilnehmenden abschauen konnte.
Für die Zukunft plant der IVV e. V. noch weitere Projekte, um die Menschen noch besser in der Region zu integrieren. Mekki habe schon viele weitere Ideen und es solle spätestens im nächsten Jahr ein Wiedersehen geben.
Kontakt:
IVV Integrations- und Völkerverständigungsverein e.V.
Rudolf-Meyer-Straße 8, 31061 Alfeld (Leine)
Tel.: 0163 4458116